Hermann Hesse





(13) Om blicken. Mycket om blicken.


Also: "Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen, als bis sie es können." Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich wollen sie nicht denken; sie sind ja fürs Leben geschaffen, nicht fürs Denken! Ja und wer denkt, wer das Denken zur Hauptsache macht, der kann es darin zwar weit bringen, aber er hat doch den Boden mit dem Wasser vertauscht, und einmal wird er ersaufen. (20)


Ein Mensch der Antike, der im Mittelalter hätte leben müssen, wäre daran jämmerlich erstickt, ebenso wie ein Wilder inmitten unserer Zivilisation ersticken müsste. (26/27)


Wenn ich eine Weile ohne Lust und ohne Schmerzen war und die laue fade Erträglichkeit sogenannter guter Tage geatmet habe, dann wird mir in meiner kindischen Seele so windig weh und elend, dass ich die verrostete Dankbarkeitsleier,  dem schläfrigen Zufriedenheitsgott ins zufriedene Gesicht schmeiße und lieber einen teuflischen Schmerz in mir brennen fühle als diese bekömmliche Zimmertemperatur. (32/33)


Und was hingegen mir in meinen seltenen Freudenstunden geschieht, was für mich Wonne, Erlebnis, Ekstase und Erhebung ist, das kennt und sucht und liebt die Welt höchstens in Dichtungen, im Leben findet sie es verrückt. (37)


Verwelkte Jahre. (43)


Tractat vom Steppenwolf


(Obwohl es ihm selber allerdings so erschien, wie denn jeder Mensch die ihm zufallenden Leiden für die größten hält). (53)


Und das mussten sie, denn Harry wollte, wie jedes Wesen, als Ganzes geliebt werden und konnte darum vor denen, an deren Liebe ihm viel gelegen war, den Wolf nicht verbergen und weglügen. (53)


Denn jeder starke Mensch erreicht unfehlbar das, was ein wirklicher Trieb ihn suchen heißt. (56)

                            

                             Fortsättning på sida 56. Om att vara med men inte vara det. 56-58: Om självmördarna.


Aber so wie es Naturen gibt, die bei der kleinsten Erkrankung zu Fieber neigen, so neigen diese Naturen, die wir "Selbstmörder" heißen und die stets sehr empfindlich und sensibel sind, bei der kleinsten Erschütterung dazu, sich intensiv der Vorstellung des Selbstmordes hinzugeben. (57)


Die Vertrautheit mit dem Gedanken, dass jener Notausgang beständig offen stehe, gab ihm Kraft, machte ihn neugierig auf das Auskosten von Schmerzen und üblen Zuständen, und wenn es ihm recht elend ging, konnte er zuweilen mit grimmiger Freude, einer Art von Schadenfreude empfinden: „ Ich bin doch neugierig zu sehen, wie viel eigentlich ein Mensch auszuhalten vermag! Ist die Grenze des Erträglichen erreicht, dann brauche ich ja bloß die Tür zu öffnen und ich bin entronnen." Es gibt sehr viele Selbstmörder, denen aus diesem Gedanken ungewöhnliche Kräfte kommen. (58)


Schließlich kam er, im Alter von etwa siebenundvierzig Jahren, auf einen glücklichen und nicht humorlosen Einfall, der ihm oft Freude machte. Er setzte seinen fünfzigsten Geburtstag als den Tag fest, an welchem er sich den Selbstmord erlauben wollte. An diesem Tag, so vereinbart er mit sich selber, sollte es ihm freistehen, den Notausgang zu benützen oder nicht, je nach Laune des Tages. (59)


Auf diese Weise anerkannte und bejahte er stets mir der einen Hälfte seines Wesens und Tuns das, was er mit der anderen bekämpfte und verneinte. (61)


Intensiv leben kann man nur auf Kosten des Ichs. (61)


Denn dem Bürgertum gilt der umgekehrte Grundsatz der Großen: Wer nicht wider mich ist, der ist für mich! (63)


Einzig der Humor, die herrliche Erfindung der in ihrer Berufung zum Größten Gehemmten, der beinahe Tragischen, der höchstbegabten Unglückliche, einzig der Humor (vielleicht die eigenste und genialste Leistung des Menschentums) vollbringt dies Unmögliche, überzieht und vereinigt alle Bezirke des Menschenwesens mir den Strahlungen seiner Prismen. (64)


Und wenn in besonders begabten und zart organisierten Menschenseelen die Ahnung der Viel spältigkeit aufdämmert, wenn sie, wie jedes Genie, den Wahn der Persönlichkeitseinheit durchbrechen und sich als mehrteilig, als ein Bündel aus vielen Ichs empfinden, so brauchen sie das nur zu äußern, und alsbald sperrt die Majorität sie ein, ruft die Wissenschaft zu Hilfe, konstatiert Schizophrenie und beschützt die Menschheit davor, aus dem Munde diese Unglücklichen einen Ruf der Wahrheit vernehmen zu müssen. (67)


Wenn er seine Lieblinge unter den Unsterblichen anbetet, etwa Mozart, so sieht er ihn letzen Endes doch immer noch mit Bürgeraugen an und ist geneigt, Mozarts Vollendung recht wie ein Schullehrer bloß aus seiner hohen Spezialistenbegabung zu erklären, statt aus der Größe seiner Hingabe und Leidensbereitschaft, seiner Gleichgültigkeit gegen die Ideale der Bürger und dem Erdulden jener äußersten Vereinsamung, die um den Leidenden, den Menschwerdenden alle Bürgeratmosphäre zu eisigem Weltäther verdünnt, jener Vereinsamung im Garten Gethsemane. (71)


(...), er sieht nichts davon, wie rings um ihn der nächste Krieg vorberietet wird, er hält Juden und Kommunisten für hassenswert, er ist ein gutes, gedankenloses, vergnügtes, sich wichtig nehmendes Kind, er ist sehr zu Beneiden. (88)


Ich konnte ein großes Los auf mich nehmen, die Frau eines Königs sein, die Geliebte eines Revolutionärs, die Schwester eines Genies, die Mutter eines Märtyrers. (161)


Immer ist es so gewesen und immer wird es so sein, dass die Zeit und die Welt, das Geld und die Macht den Kleinen und Flachen gehört, und den andern, den eigentlichen Menschen, gehört nichts. Nichts als der Tod. (163)


Der „moderne" Mensch nennt dies Sentimentalität; er liebt Dinge nicht mehr, nicht einmal sein Heiligstes, sein Automobil, das er baldmöglichst gegen eine bessere Marke hofft tauschen zu können. (170)


Abschiednehmen ist schön, es stimmt sanft. (170)


Schnell wie der Wind, das himmlische Kind, knatterten wie davon, (...). (193)


„Natürlich nicht. Sie können nichts dafür dass Adam den Apfel gefressen hat und müssen es doch büßen."

„Das ist aber furchtbar."

„Gewiss, das Leben ist immer furchtbar. Wir können nichts dafür und sind doch verantwortlich. Man wird geboren und schon ist man schuldig. Sie müssen einen merkwürdigen Religionsunterricht genossen haben, wenn Sie das nicht wussten." (218)

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